
Wie oft haben Sie sich schon gefragt, wie Sie Ihre Kunden für pflanzliche Produkte begeistern können? Die Antwort liegt in einer klaren und ansprechenden Kommunikation.
In einer Zeit, in der pflanzliche Alternativen an Bedeutung gewinnen, bleibt das Fleischessen für viele eine feste Gewohnheit. Doch wie können Sie die Vorteile einer veganen Ernährung erfolgreich vermarkten? Der Schlüssel liegt in einer mutigen Haltung und starken Botschaften, die nicht nur informieren, sondern auch emotional ansprechen.
Wussten Sie, dass inzwischen immer mehr Menschen bereit sind, ihre Essgewohnheiten zu überdenken? Diese Transformation erfordert nicht nur Aufklärung, sondern auch unterhaltsame Inhalte, die den Genuss in den Mittelpunkt stellen. Ihr Ziel sollte es sein, eine spannende Erzählweise zu entwickeln, die das Interesse an pflanzlichen Produkten weckt und gleichzeitig die Vorzüge betont.
In diesem Artikel erkunden wir, wie Sie die richtigen Strategien entwickeln können, um eine bleibende Verbindung zu Ihren Kunden aufzubauen und sie für die Vorteile einer pflanzenbasierten Ernährung zu gewinnen.
Inhaltsverzeichnis
- Die Vorteile pflanzlicher Produkte
- Mut zur klaren Haltung
- Die Bedeutung der Markenpositionierung
- Prominente liefern „Social Proof“
- Aufklärung über gesundheitliche Vorteile
- Genuss und Spaß statt Verzicht
- Mit Humor gegen Härtefälle
Die Vorteile pflanzlicher Produkte
Um pflanzliche Produkte erfolgreich zu vermarkten, ist es entscheidend, die Vorteile klar und verständlich zu kommunizieren. Diese Vorteile umfassen Umwelt- und Klimaschutz, Tierschutz sowie gesundheitliche Aspekte. Es ist wichtig, die emotionale Bindung der Menschen an traditionelle Ernährung zu erkennen, um die Vorurteile abzubauen, die oft mit pflanzlichen Alternativen verbunden sind. Eine authenitische Darstellung dieser Vorteile kann potenzielle Kundinnen und Kunden ansprechen und sie dazu bewegen, ihre Ernährungsgewohnheiten zu überdenken. Durch aufschlussreiche Informationen können Unternehmen das Interesse und die Neugier auf pflanzliche Produkte wecken.
Mut zur klaren Haltung
Vegane und vegetarische Marken sollten ihre Marketing-Strategien, Kommunikationsstile und Vertriebswege ernsthaft professionalisieren. Eine klare Haltung und eindeutige Botschaften sind erforderlich, um Vertrauen zu schaffen und Glaubwürdigkeit zu erlangen. Es ist wichtig, mutig für die eigene Überzeugung einzutreten und potenzielle Kundschaft auch emotional anzusprechen. Der Mut, zu zeigen, was hinter einem pflanzlichen Produkt steht, kann viele Menschen überzeugen. Dazu ist eine fundierte Recherche und ein tiefes Verständnis der Zielgruppen unabdingbar.
Die Bedeutung der Markenpositionierung
Die Positionierung einer Marke spielt eine entscheidende Rolle im Marketing pflanzlicher Produkte. Klare und prägnante Botschaften, die auf allen Kommunikationskanälen konsistent sind, helfen dabei, das Image der Marke zu stärken. Vegane Produkte sollten nicht nur als Ersatz für tierische Lebensmittel betrachtet werden, sondern als Bereicherung der Ernährung. Dadurch wird ein positiver Eindruck geschaffen, der mehr Menschen anspricht. Die Herausforderung besteht darin, die Vorteile und die Einzigartigkeit der pflanzlichen Produkte klar hervorzuheben.
Prominente liefern „Social Proof“
Die Verwendung von bekannten Testimonials und Influencern kann entscheidend sein, um das Interesse an pflanzlichen Produkten zu steigern. Prominente Vorbilder schaffen sozialen Beweis, dass vegane Ernährung trendy und akzeptiert ist. Indem sie oft mit humorvollen und mitreißenden Inhalten ausgestattet werden, tragen sie dazu bei, den Menschen die Scheu vor pflanzlicher Ernährung zu nehmen. Die richtige Ansprache und Authentizität sind hierbei der Schlüssel, um eine breite Zielgruppe anzusprechen.
Aufklärung über gesundheitliche Vorteile
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Aufklärung über die gesundheitlichen Vorteile pflanzlicher Ernährung. Viele Menschen sind oder haben Vorurteile gegenüber veganen Produkten, insbesondere wenn es um hochverarbeitete Lebensmittel geht. Es ist wichtig, die Transparenz in Bezug auf die Inhaltsstoffe und deren Nutzen zu betonen. Auf eine verständliche und ansprechende Weise sollten Unternehmen die Vorteile pflanzlicher Alternativen hervorheben, um den Verzehr zu fördern und Skeptikern entgegenzuwirken.
Genuss und Spaß statt Verzicht
Marken sollten in ihrer Kommunikation den Fokus auf Genuss und Spaß legen, anstatt auf Verzicht und Einschränkung. Indem unterhaltsame und leicht umsetzbare Inhalte geschaffen werden, wie Rezepte und Zubereitungshinweise, können Marken zeigen, wie einfach die Integration pflanzlicher Produkte in den Alltag ist. Eine positive und ansprechende Sprache kann dabei helfen, das Interesse der Menschen zu gewinnen, und sie dazu inspirieren, Neues auszuprobieren. Humorvolle Ansätze können das Erlebnis zusätzlich bereichern.
Mit Humor gegen Härtefälle
Humor kann in der Kommunikation entscheidend sein, um ernsthafte Themen aufzulockern und eine positive Verbindung zu potenziellen Kundinnen und Kunden herzustellen. Unternehmen, die humorvolle und provokante Inhalte erzeugen, ziehen mehr Aufmerksamkeit auf sich und schaffen so eine emotionale Verbindung. Es ist wichtig, dabei auf eine respektvolle Art und Weise zu kommunizieren, die dazu einlädt, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen, ohne Schuldgefühle hervorzurufen.
Wer pflanzliche Produkte verkaufen will, muss über ihre Vorteile sprechen. Und den Mut haben, Haltung zu zeigen. Starke Marken machen es vor – mit klaren Botschaften.
Trotz des Vormarsches pflanzlicher Alternativen ist für die meisten Menschen hierzulande das Fleischessen die Norm. Es ist ein Teil ihrer Identität und vermittelt vermeintliche Selbstbestimmtheit in einer immer komplexeren Welt. Am Braten aus der Kindheit hängen große Gefühle.
Entsprechend emotional fielen die Reaktionen aus, als die Grünen vor elf Jahren den Veggie-Day ausriefen. Als Volkswagen vor drei Jahren die Currywurst in der Kantine strich. Und als kürzlich die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) die empfohlene Höchstmenge für den Fleischverzehr senkte. Von Bevormundung war die Rede, und vom Verlust persönlicher Freiheit.
Rationale Argumente wie Umwelt- und Klimaschutz, Tierwohl und Gesundheit fallen in solchen hitzigen Diskussionen meist unter den Tisch. Viele NGOs und Hersteller von veganen Ersatzprodukten treten zwar öffentlich für eine pflanzlichere Ernährung ein. Aber ihnen wird schnell mangelnde Glaubwürdigkeit unterstellt. Dabei ist Kommunikation der wichtigste Hebel, um die Wahrnehmung der Menschen und damit ihr Verhalten zu ändern.
Mut zur klaren Haltung
Umso wichtiger ist es für vegane und vegetarische Marken, ihr Marketing, ihre Kommunikation und ihren Verkauf zu professionalisieren – von der Produktbezeichnung über die Medienarbeit bis zum Verpackungsdesign. Nur so können sie Menschen von den Vorteilen pflanzlicher Ernährung überzeugen – für sie selbst, für die Tiere und für den Planeten. Dazu gehört viel Recherche, ein tiefes Verständnis der Zielgruppen, der Märkte und ihres gesellschaftlichen Umfeldes.
Aus Angst, potenzielle Kundschaft zu verprellen, schrecken manche Hersteller beispielsweise vor dem Wort „vegan“ zurück. „Veggie“, „plant-based“ oder „pflanzenbasiert“ soll weniger fundamental klingen und mehr Menschen ansprechen. Aber Firmen wie Rittersport, Mövenpick, Meggle, Niederegger und Langnese beweisen mittlerweile, dass man auch mit prominent als „vegan“ gekennzeichneten Produkten Erfolg haben kann. Jedenfalls, wenn man mit dem Pfund der Markenbekanntheit wuchern kann.
Öko-Rebellen und Kirchen-Provokateure
Viel wichtiger als jedes Attribut ist die Positionierung einer Marke mit passenden, klaren Botschaften – auf allen Kanälen. Der schwedische Haferdrink-Hersteller Oatly etwa gibt in Social Media den Öko-Rebellen und weist auf seinen Verpackungen den CO2-Fußabdruck aus. Damit hat die einstige Reformhaus-Marke die Metamorphose zum trendigen Lifestyle-Produkt geschafft. Der Süßwarenhersteller Katjes wiederum thematisiert mutig den Tierschutz – zuletzt mit Videoclips, in denen beim Naschen tierisch gegrunzt und geschmatzt wird.
Derart selbstbewusst auftreten kann freilich nur, wer die Fakten kennt und die oft komplexen Zusammenhänge auf griffige Bilder und Slogans herunterbricht. Individuelle Ökobilanzen, die den CO2-Abdruck, den Wasser- und Landverbrauch oder den Energieeinsatz eines Produkts erfassen, sind zwar extrem aufwändig. Doch als Nachweise für den Mehrwert pflanzlicher Alternativen sind sie unerlässlich, wenn diese mit Nachhaltigkeit punkten wollen. Das gilt erst recht, seit strengere Gesetze gegen Greenwashing dies oft sogar zwingend vorschreiben.
Prominente liefern „Social Proof“
Informieren, erklären, aufklären heißt die Devise – aber ohne belehrend oder moralisierend rüber zu kommen. Denn das weckt eher Trotz. Storytelling hilft: Zahlen und Fakten, verpackt in authentische Geschichten, die emotional berühren, die erinnert und mit anderen geteilt werden. Frische Sprachbilder und positives Framing ersetzen die bisherigen Narrative. Die Marken werden als nahbar und einzigartig wahrgenommen, das stärkt die Kundenbindung.
Auch bekannte Testimonials und Influencer tragen dazu bei, mit gängigen Stereotypen aufzuräumen. Ob Billie Eilish für iChoc, Oliver Petszokat für Iglo oder Ralf Möller für Lidl: Prominente Vorbilder liefern den Social Proof, dass pflanzliche Ernährung angesagt ist – und laden zum Nachahmen ein. Denn sie schaffen es, die ernsten Themen Umweltbewusstsein, Tierschutz und persönliche Verantwortung spaßig und unbeschwert zu präsentieren.
Vorsicht vor Übertreibungen
Neben Nachhaltigkeit und Tierwohl sind gesundheitliche Vorteile ein weiterer wichtiger Grund für die Wahl pflanzlicher Alternativen. Auch hier ist Aufklärung gefragt. Hoch verarbeitete vegane Produkte beispielsweise werden oft für ungesund gehalten, selbst wenn sie keinerlei bedenkliche Zutaten enthalten – und ihre tierischen Pendants sie in Sachen Künstlichkeit bei weitem in den Schatten stellen.
Generell gilt es, die pflanzlichen Alternativen nicht als Ersatz, sondern als Bereicherung zu positionieren. Doch Vorsicht vor Übertreibungen und „Sugarcoating“: Wird etwa ein identischer Geschmack versprochen, den das Produkt nicht hält, sind Enttäuschungen vorprogrammiert – und potentielle Kundinnen und Kunden auf lange Sicht verloren.
Genuss und Spaß statt Verzicht
Stattdessen sollten Marken zeigen, wie bequem und einfach es ist, pflanzliche Produkte in die Ernährung einzubauen. Ob Rezepte in den sozialen Medien und bei der Medienarbeit, Zubereitungshinweise auf den Verpackungen und Websites, leicht verständliche Informationen zu Zutaten und Herstellung im Blog oder Verkostungen im Supermarkt: Gefragt sind Unterhaltung plus Nutzwert an allen Touchpoints der Customer Journey. Denn trotz Vegan-Welle haben viele immer noch keine Ahnung, woraus Seitan, Tempeh & Co. bestehen, wie sie schmecken und wie sie zubereitet werden.
Wichtig dabei ist eine positive, motivierende Sprache, die den Fokus auf Genuss und Spaß legt statt auf Verzicht und Einschränkung. Auch Witz und Humor sind geeignete Stilmittel, denn sie wirken souverän – und sind auch ein Ausdruck von Haltung. Etwa, wenn es um die strengen Restriktionen geht, die für die Bezeichnung pflanzlicher Alternativen gelten. So wird das Chili von Vegetarian Butcher zum „Chill mal Carne“, die „Pizza Tex Vex Vegan“ von Followfood „brennt für unsere Zukunft“ und der vegane Käse von Veganz trägt den schönen Namen „Cashewbert“.
Mit Humor gegen Härtefälle
Humor nimmt auch kommunikativen Härtefällen die Spitze: Wer kann schon ernsthaft eine Marketingabteilung bekriegen, die sich „Department of Mind Control“ nennt? Und deren damaliger CEO im Werbespot beim amerikanischen Superbowl „Wow No Cow“ singt? Oatly wird zwar regelmäßig von Wettbewerbern verklagt, aber die Herzen der Menschen fliegen der Marke genau wegen solcher Provokationen zu.
Keinesfalls sollte die Kommunikation dagegen Scham auslösen. Denn Scham ist ein fast unerträgliches Gefühl. Es wird deshalb weggedrückt. Niemand möchte falsch sein. Wer einen Massenmarkt ansprechen will, darf kein schlechtes Gewissen machen. Sondern muss Menschen die Möglichkeit geben, informierte Konsumentscheidungen zu treffen. Auf Augenhöhe und im Dialog.